„Öffentlichkeitsarbeit“

Oder der Mut sich zu öffnen

Im Allgemeinen bin ich sehr vorsichtig und zurückhaltend, wenn es darum geht, in der Öffentlichkeit mein Feld zu öffnen. Ich habe gelernt mich abzugrenzen und zu schützen und habe Respekt davor, diesen Schutzschild herunter zu fahren, wenn fremde Menschen in der Nähe sind. Anfang Woche habe ich es trotzdem gewagt.

Ich liebe es ins Sole Uno zu gehen; geniesse das Sole-Bad, das Dampfbad und die Sauna und mein Abschluss ist jeweils gemütlich beim Aquarium zu liegen und die Fische zu beobachten. So auch Anfang Woche.

In dem Ruheraum waren ausser mir drei ältere Herren am entspannen. Und weil es so gemütlich war, hatte ich Lust ein bisschen „zu arbeiten“. Ich habe – ganz mutig – mein Feld geöffnet und mich mit meinem Team verbunden und geschaut, wer auftaucht. Und siehe da, es kam tatsächlich eine verstorbene Person; eine etwas ältere Frau und es war rasch klar, sie gehört zu dem Herrn, der links von mir lag.

Lustig war, dass die beiden anderen Herren schon bald aufgestanden und gegangen sind. Der betreffende Herr aber blieb länger liegen.

Seine Frau hat mir einiges erzählt und es wäre wirklich interessant gewesen, den Herrn zu fragen, ob ich das alles richtig verstanden habe. Aber ich kann ja schlecht zu einem völlig fremden Menschen hingehen und zu ihm sagen: „entschuldigen Sie, aber ich spreche grad mit ihrer verstorbene Frau. Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?“ 😊 Die Reaktion wäre sehr (!) interessant…

Naja, ich werde also nie erfahren, ob es tatsächlich wahr ist, dass seine Frau einiges jünger gewesen ist als er, dass er schöne Rosensträucher im Garten hat und eine dunkle Limousine fährt. Die persönlichen Details lasse ich jetzt hier weg. Nun, Spass gemacht hat es auf jeden Fall. Und „passiert“ ist mir auch nichts, ich hatte also mein Feld trotz allem gut geschützt.

Ich werde wohl ab jetzt eher mal in der „Öffentlichkeit“ arbeiten – einfach weil es so viel Spass macht.

Schreibe einen Kommentar